Mittwoch, 19. November 2014

Strittige Arbeitszeugnisse: Beweislast liegt beim Arbeitnehmer

Ein neues Urteil des Bundesarbeitsgerichts in Erfurt erhitzt die Gemüter. Das Urteil erfolgte, nachdem eine 25-jährige, die nach einjähriger Beschäftigung in einer Zahnarztpraxis gegen ihren Arbeitgeber vor Gericht gezogen war, da dieser im Arbeitszeugnis eine ihrer Meinung nach ungerechtfertigte Formulierung verwendet hatte. Sie fühlte sich von der Formulierung „zu unserer vollen Zufriedenheit“ falsch bewertet und wollte eine Änderung die „stets zu unserer vollen Zufriedenheit“ lauten sollte.

Verklausulierte Formulierungen im Arbeitszeugnis

Da die erste Formulierung in der Zeugnissprache der Arbeitgeber die Note 3 bedeutet, hatte sie die Befürchtung die Note könnte ihr berufliches Vorwärtskommen verhindern.
Die Klägerin hatte sich vorher bereits in Vorinstanzen durchsetzen können. Da die Richter sich dabei auf eine Studie stützten, die von der Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt worden war, und die besagte, dass bei rund 800 zugrunde liegenden Arbeitszeugnissen ungefähr 87 Prozent der Arbeitnehmer mit gut, oder sogar sehr gut bewertet worden waren.

Arbeitszeugnisse sind Leistungsnachweise

Das oberste Arbeitsgericht sah dies jedoch anders. Er sah die Beweislast bei der Klägerin, denn wer eine bessere Beurteilung will, sollte dies nach Auffassung der Richter belegen können. Als Ausnahme ließen die Richter nur eine unterdurchschnittliche Bewertung gelten, in diesem Fall läge es am Arbeitgeber die schlechte Leistung zu beweisen.

Für künftige Streitfälle heißt das: Bei strittigen Arbeitszeugnissen muss der Arbeitnehmer den Beweis erbringen, dass er eine bessere Leistung erbracht hat. 




Freitag, 7. November 2014

Wie Arbeitslose einen Job bekommen: Fünf wichtige Punkte

Wer keine Arbeit hat, ist nur in seltenen Fällen wirklich glücklich mit seiner Situation. Sehr viel öfter hat das Schicksal im Wortsinne zugeschlagen. Zur erzwungenen Untätigkeit kommt auch noch das Gefühl plötzlich aus der Gesellschaft ausgegrenzt zu sein, denn man muss sich sehr genau überlegen, ob man sich den Kinobesuch tatsächlich leisten soll, oder ob der Schwimmbadbesuch nicht doch ein erhebliches Loch in den Geldbeutel reißt.
Arbeitslosigkeit ist nur selten gleichbedeutend mit „Faulheit“, auch wenn die Gesellschaft das gerne anders sieht.
Vielleicht auch deshalb, weil der klassische Arbeitslose nicht auffällt. Er lebt unauffällig und zurückgezogen, aus Geldmangel und weil er andere nicht auch noch auf seine Situation aufmerksam machen will. Er sieht seine eigene Situation irgendwann als hoffnungslos an, resigniert und hört auf nach Möglichkeiten Ausschau zu halten.

Entdecken Sie Ihre Gaben

Doch die gibt es für jeden von uns. Einfach deshalb, weil jeder von uns Gaben hat, die darauf warten, aktiviert zu werden. Arbeitslose, die ohne Job sind, weil sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mithalten konnten und deshalb ihre Arbeit aufgeben mussten, sollten die eigene Person von außen betrachten. Vielleicht auch mit Hilfe des Partners, eines guten Freundes, oder von Verwandten. Sie alle kennen uns manchmal besser, als wir selbst. Sie wissen von verborgenen Gaben.

Nehmen Sie sich Zeit

Wenn Ihnen gar nichts einfällt, dann setzen Sie sich einen Zeitrahmen, in dem Sie bewusst nicht über Ihre berufliche Zukunft nachdenken, sondern stattdessen das tun, was Ihnen gefällt. Vielleicht lesen Sie gerne, oder Sie haben Spaß am Wandern, oder am Malen. Dann lassen Sie mal bewusst die Seele baumeln. Erst nach dieser Zeit überlegen Sie neu, was Ihnen (beruflich) Spaß machen könnte.

Erwägen Sie eine Umschulung

Gibt es Berufe, bei denen man genau diese Gaben benötigt? Falls ja, fragen Sie Ihre Arbeitsagentur, ob es eine Umschulung in diesem Bereich gibt.

Prüfen Sie eine eventuelle Selbständigkeit

Falls Sie keine solchen beruflichen Möglichkeiten sehen, überlegen Sie, ob Sie sich mit Ihren Gaben eventuell selbständig machen können. Wenn das für Sie infrage kommt, können Sie über das Arbeitsamt einen Gründungszuschuss beantragen. Erkundigen Sie sich einfach. Alles ist besser, als einem Job nachzutrauern, den Sie aufgeben mussten.

Werden Sie aktiv


Wenn Sie die Richtung kennen, in der Ihr Leben weitergehen kann, können Sie sich in Bewegung setzen. Schreiben Sie Bewerbungen, in denen Sie Ihre Motivation darlegen und auch mit den Pfunden Ihrer bisherigen reichlichen beruflichen Erfahrungen wuchern. Packen Sie Ihr Leben an. Sie haben nur eines. Auch wenn Sie bisher Pech hatten, so kann es jetzt wieder für Sie aufwärts gehen! Sollten Sie Hilfe beim Erstellen Ihrer Bewerbungsunterlagen benötigen, wenden Sie sich gerne an mich.


Dienstag, 26. August 2014

Wie bereite ich mich auf das Vorstellungsgespräch vor?

Es gibt Firmen, die reagieren schnell auf eingesandte Bewerbungen und andere brauchen sehr, sehr lange. Für die Nerven des Bewerbers ist eine schnelle Reaktion natürlich am besten. Noch besser ist es, wenn es sich dabei um eine Einladung zum Vorstellungsgespräch handelt.
Finden Bewerber eine solche Einladung in ihrem Briefkasten, sollten sie sich gut auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten. Deshalb müssen Sie jedoch nicht nächtelang wach bleiben und darüber nachdenken, wie Sie im Vorstellungsgespräch punkten. Bleiben Sie ganz entspannt und freuen Sie sich darüber, dass Sie eine Einladung erhalten haben.

So bereiten Sie sich auf das Vorstellungsgespräch vor:


  •       Legen Sie sich Ihre eigene Bewerbung zurecht. Machen Sie sich nochmal klar, was Sie geschrieben haben. Möglicherweise werden Sie nach Ihren eigenen Stärken im Vorstellungsgespräch noch einmal gefragt. Im Anschreiben haben Sie diese in der Regel bereits erwähnt. Daran können Sie anknüpfen.
  •      Überlegen Sie rechtzeitig was Sie anziehen möchten und sorgen Sie dafür, dass diese Kleidung auch zur Verfügung steht und nicht ausgerechnet an diesem Tag in der Wäsche ist. Wählen Sie Kleidung, die zu Ihnen und zum gewählten Job passt und in der Sie sich wohlfühlen.
  •    Machen Sie sich ein Bild über Ihren künftigen Arbeitgeber. Lesen Sie Zeitungsberichte, oder informieren Sie sich über die Homepage. Selbst die kleinste Firma ist mittlerweile meist im Internet präsent. So sind Sie auf die Frage: „Was wissen Sie über uns?“, bestens vorbereitet.
  •       Machen Sie sich nochmal Gedanken darüber, warum Sie den Job wollen. Was versprechen Sie sich von dieser Firma? Die Antwort: Mehr Geld, wird den künftigen Arbeitgeber nicht wirklich zufriedenstellen.
  •    Bleiben Sie locker. Sie haben keinen Grund zur Nervosität. Hat das Gespräch eine Absage zur Folge, dann war es eben der falsche Arbeitgeber. Auch die andere Seite muss sich vorbereiten und zu einem gelungenen Vorstellungsgespräch beitragen. Sie dürfen natürlich Fragen stellen. Dazu ist es hilfreich, wenn Sie sich im Vorfeld Gedanken darüber machen und diese auch auf einem Zettel notieren. 


Freitag, 6. Juni 2014

Bewerbungstrend 2014: Online-Bewerbungen nehmen zu

Wer sich bewirbt, sollte sich die Stellenanzeige genau anschauen. Dabei geht es nicht nur um das Arbeitsangebot selber, sondern auch um die verlangte Bewerbungsform. So gibt es Arbeitgeber, die ausschließlich die Briefform verlangen. Wer hier seine Bewerbung der Bequemlichkeit halber per E-Mail schickt, hat Pech: Die Wahrscheinlichkeit, dass er sofort aussortiert wird, ist groß. 

Die Online-Bewerbung ist bei vielen Arbeitgebern beliebt

Andere Arbeitgeber hingegen verlangen ausdrücklich die Online-Bewerbung. Der Bewerber tut gut daran, das auch zu beherzigen. Er sollte sich immer an die Vorgaben des Arbeitgebers halten und nicht schon im Vorfeld seine Chancen mit einem falschen Verhalten ungünstig beeinflussen.

Online-Bewerbung bei Amazon


Die US-amerikanische Firma Amazon verlangt auch für die Vergabe ihrer Ausbildungsplätze eine Online-Bewerbung. Nach Auskunft des Unternehmens ist es für Amazon einfacher und zeitsparender, wenn die Bewerbungen online als E-Mail beim Unternehmen ankommen. Allein im letzten Jahr erhielt Amazon hundert Bewerbungen für ihre kaufmännischen Ausbildungsstellen. Knapp darunter lagen die Bewerbungen für handwerkliche Ausbildungsplätze, bei denen vor allem die Ausbildung zum Mechatroniker besonders gefragt war. Im Augenblick sind ungefähr 60 Auszubildende bei Amazon beschäftigt. Wer sich beim Unternehmen um die begehrten Ausbildungsstellen bewerben will, sollte auf jeden Fall eine E-Mail-Bewerbung losschicken.


Mittwoch, 28. Mai 2014

Wie soll eine gute Bewerbung aussehen?

Sie haben vielleicht schon einige Bewerbungsratgeber gelesen, oder aber Sie sind von anderen darauf aufmerksam gemacht worden, dass es heutzutage fast als „normal“ angesehen wird, dass sich Bewerber sehr viele Gedanken um ihre Bewerbung machen.

Doch wie soll eine gute Bewerbung aussehen? Was unterscheidet eine gute Bewerbung von einer, die im Irgendwo der Personalabteilung verschwindet? Wie stellt man sich als Bewerber so dar, dass der potenzielle Arbeitgeber zu einem Vorstellungsgespräch einlädt?

So präsentieren Sie sich richtig:

Beginnen Sie Ihre Bewerbung keinesfalls mit den Worten: „hiermit bewerbe ich mich…“ So hat man früher geschrieben. Deshalb haben Personaler diese Floskel zigtausendmal gelesen und fallen sofort in Tiefschlaf, wenn sie wieder auftaucht. Suchen Sie auf der Webseite des Unternehmens nach einem interessanten Anknüpfungspunkt und fangen Sie damit an. Vermeiden Sie es, zu protzen und einfach aufzuzählen, weshalb Sie der Beste, oder die Beste für die Aufgabe sind. Aufzählungen sind langweilig und klingen häufig nach Übertreibungen.

Die Stellenanzeige richtig lesen

Wenn Sie Ihr Anschreiben formulieren, sollten Sie natürlich wissen, was in der Ausschreibung steht. Deshalb ist es sinnvoll, die Stellenanzeige sorgfältig zu lesen und sich die verlangten Fähigkeiten herauszuschreiben, die Sie selber ebenfalls aufweisen. Diese Stärken müssen Sie natürlich dem Unternehmen auch präsentieren. Erzählen Sie über Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten. Plaudern Sie locker und wählen Sie pfiffige Formulierungen. Staubtrockenes Fachchinesisch will kein Mensch lesen.

Wenn Sie beispielsweise in einem Handwerksbetrieb auf der Suche nach einer Stelle sind, könnten Sie etwa schreiben: „Sie bieten eine Hammerausbildung. Deshalb will ich sehr gerne bei Ihnen lernen, wie man den Nagel auf den Kopf trifft.“ Das ist ein Einstieg, den sicherlich nicht jeder wählt und mit dem Sie schon eine gewisse Neugier wecken können.  

Mit diesen wenigen Worten entsteht beim Empfänger ein Bild. Genau das ist der Trick: Lassen Sie im Kopf des Lesers Bilder entstehen. Wenn Ihnen das gelingt, können Sie sicher sein, dass Ihre Bewerbung keinesfalls ungelesen in der Masse untergeht.


In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gutes Händchen für eine gute und überzeugende Bewerbung. Falls Sie Hilfe dabei brauchen, können Sie sich gerne an mich wenden (kreativebewerbung@web.de), oder Sie informieren sich auf dieser Seite: http://www.bewerbung-schreiben-lassen.de  


Freitag, 23. Mai 2014

Skurrile Vorstellungsgesprächsfragen: Nicht auf alles gibt es eine Antwort

Es ist wie wenn sich die Katze in den eigenen Schwanz beißt. Was war zuerst da: Arbeitgeber, die Kreativität und Einfallsreichtum von ihren Bewerbern fordern, oder Bewerber, die mit ihrer Kreativität und ihrer Originalität andere Bewerber ausstechen wollten.

Wie auch immer, jetzt fühlen sich auch Arbeitgeber in die Pflicht genommen, immer kreativere und einfallsreichere Fragen beim Vorstellungsgespräch zu präsentieren. Oder wie sonst sollte man sich einige Fragen erklären, die bei den Bewerbungsgesprächen zum Einsatz kommen?

Das Vorstellungsgespräch und seine Tücken


Das britische Jobportal glassdoor.com  hat einige der verrücktesten Fragen zusammengestellt.

Amazon:  Jeff Bezos kommt in Ihr Büro und bietet Ihnen ein Million Dollar, um Ihre beste Geschäftsidee zu finanzieren. Welche wäre das?

Google: Wie viele Kühe gibt es in Kanada?

Dell: Welche Songs beschreiben am besten Ihre Arbeitsweise? 

Schweizer Großbank UBS:  Wie bekommen Sie eine Giraffe in einen Kühlschrank?

Unternehmensberatung Capco: Wenn ein Tiger gegen einen Löwen kämpft, wer würde gewinnen und warum?

Fragen beim Vorstellungsgespräch: Nicht alles ist sinnvoll



Doch auch in Deutschland gibt es genug Vorstellungsgespräche mit Fragen, die wenig mit dem angestrebten Job zu tun haben.  Das Portal der Süddeutschen beschäftigte sich damit und fragte ihre Leser nach den irrwitzigsten Bewerbungsfragen.

Hier gibt’s eine Auswahl davon:


"Warum sind Sie hier?" (erste Frage bei einem Bewerbungsgespräch in einer Softwarefirma)

"Wieviele Golfbälle passen in einen Bus?" (bei einem Social Network in Köln)

"Wieviele DVDs besitzen wir Deutschen?"(bei einer Agentur)

"Hätten Sie ein Problem damit, einem Kunden ein Produkt zu verkaufen, das der im Prinzip gar nicht braucht?" (in einem Vorstellungsgespräch in der Vertriebsabteilung eines IT-Anbieters)

Den Abschuss bildete jedoch diese Frage:
"Warum sollten Regenwürmer Lederhosen tragen?" Nach einigem Zögern antwortete ich: "Damit sie auch auf die Wiesn gehen können." (bei einem Vorstellungsgespräch bei einer Münchner Bank, gereicht hat meinem potentiellen Arbeitgeber diese Antwort wohl nicht... Im Nachhinein war ich auch recht froh darüber.)

Das zeigt, dass der Bewerbungsprozess nicht nur für den Stellensucher schwierig ist. Zumindest für Stellensucher gibt es qualifizierte Bewerbungshilfe.


Es gibt sicherlich noch sehr viele andere seltsame, komische, humorvolle und vielleicht auch wirklich originelle Bewerbungsfragen. Was war Ihre skurrilste Frage im Bewerbungsgespräch? Schreiben Sie doch einen Kommentar dazu!


Mittwoch, 14. Mai 2014

Bewerbung 2014: Durch Weiterbildung Chancen erhöhen

Wer in der heutigen Arbeitswelt glänzen will, bringt nicht nur grundlegende Kompetenzen mit, sondern sorgt dafür, dass seine Fähigkeiten kontinuierlich erweitert werden.

Erfolgreich bewerben durch Weiterbildung

Weiterbildung ist in allen beruflichen Ebenen ganz selbstverständlich geworden. Niemand kann es sich leisten auf dem Wissen von gestern stehen zu bleiben. Dieser Trend macht auch vor Führungskräften nicht halt. 70 Prozent aller Führungskräfte nehmen an Coaching-Maßnahmen teil. Lebenslanges Lernen ist ein Stichwort, das häufig zu hören ist.
Es gibt immer mehr Menschen, die nicht nur über eine, sondern gleich über mehrere Ausbildungen verfügen. Andere bauen ihre Karrieren systematisch auf, indem sie zuerst eine Ausbildung absolvieren und diese danach mit dem passenden Studium ergänzen.
Doch auch diejenigen, die zeitlebens im selben Bereich tätig sind, absolvieren Weiterbildungen, die ihre Kenntnisse vertiefen und immer wieder auf den neuesten Stand bringen.

Mit Fortbildungsmaßnahmen im Bewerbungsschreiben überzeugen

Wer entsprechende Weiterbildungen absolviert hat, sollte diese auch im Lebenslauf anführen. Insbesondere Fortbildungsmaßnahmen, die genau auf die Stellenausschreibung passen, sollten auf jeden Fall Erwähnung finden, auch wenn die Fortbildung schon längere Zeit zurückliegt. Es ist wichtig, den künftigen Arbeitgeber auf Verbindungen zum angestrebten Job hinzuweisen, die sich aus der bisherigen Tätigkeit und auch aus absolvierten Weiterbildungen ergeben. Diese absolvierten Kurse sind wichtige Punkte für den Lebenslauf, aber auch für das Anschreiben. Möglicherweise kann daraus  eine Motivation für die ausgeschriebene Stelle abgeleitet werden. 

Wer sich dabei helfen lassen möchte, sollte einmal hier vorbeischauen: